Als Chef trägst du große Verantwortung für die richtige Führung deiner Mitarbeiter und bist so auch ein entscheidender Faktor für die Leistung, die diese erbringen. Immer neue Geschäftsmodelle, flexible Arbeitszeitmodelle und Remote Work verändern dabei in jüngster Zeit nicht nur die Art, wie wir arbeiten, sondern zwingen Führungskräfte auch dazu, die Art ihrer Teamführung stetig anzupassen. Was vor 30 Jahren noch gut funktioniert hat, ist heute veraltet. Wie du dein Team in der heutigen Zeit richtig leitest, hängt natürlich auch oft von der Branche oder der Unternehmensgröße ab. US-amerikanische Unternehmensberater haben hierfür 4 Führungsstile herausgearbeitet, die das Verhältnis von Geschäftsmodell und Stil der Teamführung berücksichtigen.
1. Der Kommandant (commander)
Der Kommandant ist pragmatisch orientiert und führt seine Mitarbeiter autoritär. Er definiert das Ziel und gibt konkrete Anweisungen, wie und wann dieses erreicht werden soll. Daher übernimmt der Vorgesetzte als Kommandant nahezu die alleinige Verantwortung für Ergebnisse und das Zeitmanagement. Der Führungsstil des Kommandanten ist häufig in Branchen und Bereichen anzutreffen, in denen hauptsächlich mit Maschinen gearbeitet wird oder in denen Mitarbeiter einfache und repetitive Tätigkeiten ausführen. In Teams, besonders in kreativen Branchen, sowie im Umgang mit Kunden stößt dieser Führungsstil aufgrund fehlender Wahl- und Partizipationsmöglichkeiten jedoch an seine Grenzen. Trotzdem benötigt vermutlich jeder Chef ab und zu die Fähigkeit eines Kommandanten, zum Beispiel, wenn schnelle – und zum Teil auch unbequeme – Entscheidungen getroffen werden müssen.
2. Der Kommunikator (communicator)
Ähnlich wie der Kommandant hat der Kommunikator einen konkreten Plan, wie die Arbeit erledigt und ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll. Jedoch kommuniziert der Kommunikator seine Beweggründe, Überlegungen und Visionen offen mit seinen Mitarbeitern. So gibt er ihnen die Möglichkeit, zu erledigende Aufgaben und Anweisungen besser nachzuvollziehen und schafft zudem Vertrauen zwischen Angestellten und Vorgesetzten. Der Nachteil beim Führungsstil des Kommunikators ist allerdings, dass er das Ziel bereits vorgibt. Dies verhindert innovative Ideen, da die Mitarbeiter nur ausführen und nicht die Möglichkeit zur Mitgestaltung bekommen.
3. Der Kollaborator (collaborator)
Der Kollaborator stellt sich nicht über das Team, sondern versteht sich als Teil des Teams. Er arbeitet gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und Kunden daran, Ziele zu erreichen. Dabei sieht er sich selbst nicht als alleiniger Ideengeber, sondern fordert seine Mitarbeiter bewusst dazu auf, eigene Ideen voranzutreiben und eigenständig an diesen zu arbeiten. So fördert der Kollaborator die Kreativität und Innovativität seines Teams. An seine Grenzen stößt dieser Führungsstil, wenn konkrete Lösungen benötigt werden oder das Ziel und der Weg dorthin schon feststehen. Hier droht die Gefahr, dass sich das Team verzettelt, wenn es keine direkten Anweisungen erhält.
4. Der Mitgestalter (co-creator)
Der Mitgestalter, oder auch Co-Creator, nimmt alle Meinungen und Interessen – bei größeren Unternehmen auch die der Stakeholder – wahr und versucht, diese zu vereinen. Er gibt Mitarbeitern so Raum, sich proaktiv einzubringen. Auf diese Art schafft der Führungsstil eines Co-Creators eine flexible Arbeitsumgebung, die es Mitarbeitern ermöglicht, persönliche Ziele zu definieren und diese in Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen zu erreichen. Mitarbeiter und Vorgesetzte werden so gleichermaßen zu Mitgestaltern der Unternehmensvision. Gerade bei neuen und digitalen Modellen der Unternehmensführung ist dieser Führungsstil gefragt. Schwierig wird es jedoch für den Führungsstil des Mitgestalters, wenn zu viele verschiedene Interessen vereint werden wollen: hier kostet es häufig eine Menge an Zeit und Energie, eine Balance zwischen den Interessen herzustellen.
Den richtigen Führungsstil, der zu jeder Zeit perfekt funktioniert, gibt es vermutlich nicht. Vielmehr ist je nach Persönlichkeit, Eigenschaften der Mitarbeiter und Situation oftmals ein Wechsel zwischen den verschiedenen Führungsstilen nötig. In diesen Situationen ist es dann wichtig, die Stärken und Schwächen der einzelnen Stile zu kennen, um so abwägen zu können, welche Art der Teamführung deine Mitarbeiter gerade brauchen.
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